Leider verlief die Nacht nicht für alle entspannend.Das alte "Schnarch-Problem" hat mal wieder zugeschlagen. In diesem Spiel gibt es meist weder Gewinner noch Verlierer. Der Schnarchende ist eigentlich meist schuldunfähig und sein gequältes Opfer auch. Alle Versuche den Schnarcher zu bremsen,
wie lautes pfeifen,rufen oder husten, führen meist nur dazu, dass der Gemaßregelte genauso schlecht schläft wie das Schnarchopfer. Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit hoch, das der Lautatmer nach der Unterbrechung seiner Schlafphase unversehens fortfährt Bäume zu zersägen. Es ist ein Dilemma, scheinbar ohne Ausweg. (Notiz an mich: Ohrstöpsel besorgen u.zukünftig an alle Zimmergenossen verteilen)
Derartig unterschiedlich gelaunt nehmen wir unser Frühstück ein, zahlen unsere Rechnung und wenden uns der letzten Etappe unserer Anreise zu. Wir durchqueren den Appenin, wo Torsten noch einmal sein durstiges Cabrio betankt und rollen dann in die Toskanische Ebene ein. Unterhalb von Florenz nehmen wir die mautfreie Schnellstraße in Richtung Sienna. Wir haben viel Zeit und weil das so ist halten wir um die Mittagszeit in Monteriggione und schauen uns das malerische Festungsstädtchen an. Auf dem zentralen Piazza begehen wir den Kardinalsfehler und setzen uns unaufgefordert an den einzigen größeren Tisch weit und breit. Die Bedienung kontert diesen Faupas in dem wir die nächsten 10 Minuten gekonnt ignoriert werden bevor sich der Kellner dann endlich uns zuwendet. Möglicherweise ist es auch gar keine Absicht gewesen sondern entspringt nur seinem gelangweiltem Naturell welches er mittels seines Gesichtsausdruckes überdeutlich zur Schau trägt. Da ist es gut das sich seine Mine nicht noch mehr verfinstern kann, als wir nur je einen gemischten Salat und Wasser bestellen. Die Mischung besteht aus relativ lieblos zusammengekippten drei Komponenten (Tomaten,Ruccola,Eisbergsalat) die aber trotzdem angenehm frisch und knackig sind. Wir versüßen uns den Aufbruch noch mit einem leckeren Eis, dann gehts weiter über Sienna bis in die Innenstadt von Foiana della Chiana wo wir auch bald unser Domizil finden.
Signora Patrizia empfängt uns und zeigt uns das verwinkelte 250qm große Stadthaus am Rande des Piazza Collegiata. Es ist geschmackvoll mit einigen antiken Möbeln und diversen Gemälden (augenscheinlich vom letzten Eigentümer selbst gemalt)eingerichtet und steht uns auf drei Etagen für die nächste Zeit zur freien Verfügung. Es gibt zwei Bäder mit WC und einen Innenhof, welcher uns allerdings von einer Gang Katzen und einem Geschwader Tauben streitig gemacht wird.
Wir erledigen den üblichen Ferienhauspapierkram, verabreden uns mit Signora Patrizia für Samstag um 9:00 zur Übergabe bei unserer Abreise und bekommen zu guter Letzt noch gezeigt wo wir in der Nähe parken können.
Nach dem wir unsere Zimmer bezogen haben fahren wir nochmal los um in einem Supermarket einen Großeinkauf zu machen.
Am Abend kochen wir uns "Pasta Germania", ein Gericht welches einem Italiener wohl die Tränen in die Augen getrieben hätte, das uns aber äußerst lecker schmeckt. Naja wir sind ja noch am Anfang unseres Urlaubs und können ja noch einige Lektionen in Sachen italienischer Lebensart und Kochkunst verinnerlichen. Am Abend eilen wir noch in der unteren Etage die Tür unseres Hauses verriegeln, quatschen uns jedoch zwischen Tür und Angel bei einem Bierchen (eiskalt aus dem Eisfach) fest.
Das abendliche Programm was unten auf der Straße geboten wurde zog uns sofort in seinen Bann. Es wurde ganz großes Kino geboten. Dramatik, Action und schöne Frauen. Zugegebenermaßen war es etwas schwer der Handlung zu folgen, da in der Vorführung hauptsächlich italienisch (und wie wir später erfuhren auch etwas albanisch) gesprochen wurde. Da es keine Untertiteln gab konzentrierten wir uns also ganz auf die unglaubliche Ausdruckskraft der Darsteller. So erschloss sich uns alsbald die Handlung, in der ein zugereister Albaner und ein ortsansässiger Italiener auf das heftigste aneinander gerieten. Die Ursache für den Streit blieb uns allerdings verborgen, wobei man darauf wetten könnte, dass auch alle Nebendarsteller, Passanten und sogar die beiden Streithähne den Auslöser für den Streit nicht mehr kannten. Im Rahmen einer guten Storyline hätte es eine um eine Frau gehen müssen. Aber das war nun nicht mehr wichtig, denn jetzt ging es um die Ehre! Wie gesagt, alle guten Zutaten für eine gute Vorführung waren gegeben. Die Beteiligten gingen mit viel Elan, echten Gefühlen und hoher Lautstärke in ihren jeweiligen Rollen auf. Meine persönlichen Favoriten: die italienischen kurz berockten Schönheiten die immer wieder ihr Handy in die Luft streckten und mit den Worten "Polizia!" und "Carabinieri!" versuchten die Menge zur Vernunft zu bringen und sich zwischendurch ständig das Röckchen nach unten schieben mussten.Das hatte fast etwas von einer Choreographie.
Leider war das ganze Szenario etwas langatmig, denn außer Schubsen, Schwitzkasten und Geschrei passierte zwei Stunden lang nichts weiter. Es wurde an unserer Tür vorbei und weiter die Gasse entlang gestritten. Erst von rechts nach links, dann wieder zurück und so weiter. Erst sehr spät wurden ein paar Tische in einer nahen Bar zerlegt, bevor dann plötzlich Ruhe herrschte.
In Deutschland wäre die ganze Sache sicherlich etwas komprimierter abgelaufen. Kurzer Streit, dann auf Fresse und zum Abschluss ein paar wenig ambitionierte Polizeibeamte welche die Aussagen der Zeugen aufnehmen.
Uns war es recht denn inzwischen war es reichlich spät geworden und wir suchten einer nach dem anderen unsere Schlafstätten auf und versuchten beim Einschlafen noch im Geiste einen besseren Schluss für das nächtliche Melodram zu entwerfen
Wir halten also fest, in Italien ist alles emotionaler und lauter als bei uns. Wo viel Feuer, da viel Rauch!
wie lautes pfeifen,rufen oder husten, führen meist nur dazu, dass der Gemaßregelte genauso schlecht schläft wie das Schnarchopfer. Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit hoch, das der Lautatmer nach der Unterbrechung seiner Schlafphase unversehens fortfährt Bäume zu zersägen. Es ist ein Dilemma, scheinbar ohne Ausweg. (Notiz an mich: Ohrstöpsel besorgen u.zukünftig an alle Zimmergenossen verteilen)
Derartig unterschiedlich gelaunt nehmen wir unser Frühstück ein, zahlen unsere Rechnung und wenden uns der letzten Etappe unserer Anreise zu. Wir durchqueren den Appenin, wo Torsten noch einmal sein durstiges Cabrio betankt und rollen dann in die Toskanische Ebene ein. Unterhalb von Florenz nehmen wir die mautfreie Schnellstraße in Richtung Sienna. Wir haben viel Zeit und weil das so ist halten wir um die Mittagszeit in Monteriggione und schauen uns das malerische Festungsstädtchen an. Auf dem zentralen Piazza begehen wir den Kardinalsfehler und setzen uns unaufgefordert an den einzigen größeren Tisch weit und breit. Die Bedienung kontert diesen Faupas in dem wir die nächsten 10 Minuten gekonnt ignoriert werden bevor sich der Kellner dann endlich uns zuwendet. Möglicherweise ist es auch gar keine Absicht gewesen sondern entspringt nur seinem gelangweiltem Naturell welches er mittels seines Gesichtsausdruckes überdeutlich zur Schau trägt. Da ist es gut das sich seine Mine nicht noch mehr verfinstern kann, als wir nur je einen gemischten Salat und Wasser bestellen. Die Mischung besteht aus relativ lieblos zusammengekippten drei Komponenten (Tomaten,Ruccola,Eisbergsalat) die aber trotzdem angenehm frisch und knackig sind. Wir versüßen uns den Aufbruch noch mit einem leckeren Eis, dann gehts weiter über Sienna bis in die Innenstadt von Foiana della Chiana wo wir auch bald unser Domizil finden.
Signora Patrizia empfängt uns und zeigt uns das verwinkelte 250qm große Stadthaus am Rande des Piazza Collegiata. Es ist geschmackvoll mit einigen antiken Möbeln und diversen Gemälden (augenscheinlich vom letzten Eigentümer selbst gemalt)eingerichtet und steht uns auf drei Etagen für die nächste Zeit zur freien Verfügung. Es gibt zwei Bäder mit WC und einen Innenhof, welcher uns allerdings von einer Gang Katzen und einem Geschwader Tauben streitig gemacht wird.
Wir erledigen den üblichen Ferienhauspapierkram, verabreden uns mit Signora Patrizia für Samstag um 9:00 zur Übergabe bei unserer Abreise und bekommen zu guter Letzt noch gezeigt wo wir in der Nähe parken können.
Nach dem wir unsere Zimmer bezogen haben fahren wir nochmal los um in einem Supermarket einen Großeinkauf zu machen.
Am Abend kochen wir uns "Pasta Germania", ein Gericht welches einem Italiener wohl die Tränen in die Augen getrieben hätte, das uns aber äußerst lecker schmeckt. Naja wir sind ja noch am Anfang unseres Urlaubs und können ja noch einige Lektionen in Sachen italienischer Lebensart und Kochkunst verinnerlichen. Am Abend eilen wir noch in der unteren Etage die Tür unseres Hauses verriegeln, quatschen uns jedoch zwischen Tür und Angel bei einem Bierchen (eiskalt aus dem Eisfach) fest.
Das abendliche Programm was unten auf der Straße geboten wurde zog uns sofort in seinen Bann. Es wurde ganz großes Kino geboten. Dramatik, Action und schöne Frauen. Zugegebenermaßen war es etwas schwer der Handlung zu folgen, da in der Vorführung hauptsächlich italienisch (und wie wir später erfuhren auch etwas albanisch) gesprochen wurde. Da es keine Untertiteln gab konzentrierten wir uns also ganz auf die unglaubliche Ausdruckskraft der Darsteller. So erschloss sich uns alsbald die Handlung, in der ein zugereister Albaner und ein ortsansässiger Italiener auf das heftigste aneinander gerieten. Die Ursache für den Streit blieb uns allerdings verborgen, wobei man darauf wetten könnte, dass auch alle Nebendarsteller, Passanten und sogar die beiden Streithähne den Auslöser für den Streit nicht mehr kannten. Im Rahmen einer guten Storyline hätte es eine um eine Frau gehen müssen. Aber das war nun nicht mehr wichtig, denn jetzt ging es um die Ehre! Wie gesagt, alle guten Zutaten für eine gute Vorführung waren gegeben. Die Beteiligten gingen mit viel Elan, echten Gefühlen und hoher Lautstärke in ihren jeweiligen Rollen auf. Meine persönlichen Favoriten: die italienischen kurz berockten Schönheiten die immer wieder ihr Handy in die Luft streckten und mit den Worten "Polizia!" und "Carabinieri!" versuchten die Menge zur Vernunft zu bringen und sich zwischendurch ständig das Röckchen nach unten schieben mussten.Das hatte fast etwas von einer Choreographie.
Leider war das ganze Szenario etwas langatmig, denn außer Schubsen, Schwitzkasten und Geschrei passierte zwei Stunden lang nichts weiter. Es wurde an unserer Tür vorbei und weiter die Gasse entlang gestritten. Erst von rechts nach links, dann wieder zurück und so weiter. Erst sehr spät wurden ein paar Tische in einer nahen Bar zerlegt, bevor dann plötzlich Ruhe herrschte.
In Deutschland wäre die ganze Sache sicherlich etwas komprimierter abgelaufen. Kurzer Streit, dann auf Fresse und zum Abschluss ein paar wenig ambitionierte Polizeibeamte welche die Aussagen der Zeugen aufnehmen.
Uns war es recht denn inzwischen war es reichlich spät geworden und wir suchten einer nach dem anderen unsere Schlafstätten auf und versuchten beim Einschlafen noch im Geiste einen besseren Schluss für das nächtliche Melodram zu entwerfen
Wir halten also fest, in Italien ist alles emotionaler und lauter als bei uns. Wo viel Feuer, da viel Rauch!
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