Zuerst ging es also von Etne in Richtung Haugesund bevor man nach Süden abbiegt und man über eine hohe geschwungene Brücke den Karmsund überquert um auf die Insel Karmoy zu gelangen.
Wir lassen das Nordvegen Historiesenter erstmal links liegen und machen uns statt dessen auf den kurzen Weg auf die nahe Insel wo man einen rekonstruierten Wikingerhof besichtigen kann. Dies stellt sich bei dem immer schöner werdenden Wetter schnell als die bessere Wahl heraus. Ein beeindruckend gewaltiges Bootshaus und verschiedene weitere Gebäude, Gerätschaften und Gärten kann man hier besichtigen. Der Eintritt in das Langhaus kostet 20 Kronen, lohnt sich aber trotzdem, da man alles ausprobieren und anfassen kann. Im Gegensatz zu den zahlreichen anderen Freiluftmuseen die ich in Norwegen schon besichtigt habe ist hier nirgends eine Schnur gespannt oder so. Es laufen auch überall "Wikinger" herum die typischen Beschäftigungen wie Holzhacken, Bogenschießen, Mehl mahlen und Gartenarbeit nachgehen. Alle sind sehr nett und beantworten gern (in englisch) Fragen. Das Langhaus ist wirklich sehr gemütlich eingerichtet und trotz der offenen Feuerstelle und der kleinen Tranlampen nur relativ wenig verraucht. Schlafstätten und Bänke sind mit Schaf und Rentierfellen ausgepolstert. Ein Wikinger erklärt auf Nachfrage viele interessante Details zum Haus und wie die Menschen darin lebten, gibt aber auch vielfach bereitwillig zu, dass man über manche Dinge eben nur mutmaßen kann.
Um Garten gibt es verschiedenste Kräuter zu bewundern und auch einige typisch norwegische Pflanzen mit geschichtlichem Hintergrund. Quintin darf ein paar auch etwas von dem riesigen Wikinger-Schnittlauch wegschnurpsen.
Auf dem Rückweg schauen wir noch kurz in der Olavskirche vorbei und fahren dann mit den Autos noch 5min weiter nach Visnes, einem kleinen Fischerdorf, welches eine erstaunliche Wandlung zu Kupferminenstadt durchlaufen hat. Aber auch hier reizt uns das Grubenmuseum weniger als ein Spaziergang am Ufer. Ein Multi-Geocache führt uns an einer Freiheitstatue, einer Wassermine zu einer alten Schmelze und dann später über einen Kraxelpfad zu den Resten einer Flakstellung aus dem zweiten Weltkrieg. An dem steilen Pfad trennen wir uns in zwei Gruppen, da die Kinderwagen nicht wirklich geländegängig sind.
Der Cache findet sich letztlich hinter zwei großen Tippis oder Jurten die gut versteckt an einer kleinen Bucht stehen. Wir sind hier die einzigen Besucher und daher herrlich friedlich. Anschließend nehmen wir auf dem Rückweg einen anderen bequemeren Weg durch dichten Wald.Wir treffen die anderen an den Autos wieder und halten auf dem Heimweg nur noch kurz um an einem der zahlreichen Supermärkte in der Haugesund Gegend unsere Vorräte aufzufrischen.

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