Heute auf dem Kulturprogramm: Volterra. Eigentlich ganz ähnlich wie San Gimignano gelegen bietet Volterra neben den Renaissance und Mittelalterbauten aber auch die Ruinen eines römischen Amphitheater aus dem ersten Jahrhundert vor Christi und diverse Zeugnisse der etruskischen (vorrömischen) Gründerzeit.
Wie mir Susi erklärt hat gibt es in Volterra auch Vampire. Zumindest laut Hollywood. Leider bin ich was die Gattung Nocturnus angeht nicht so bewandert. Allerdings halte ich ein dermaßen erzkatholisches Land wie Italien, wo sogar bei jedem Rauhaardackel ein eigenes Kreuz am Halsband und zusätzlich auf der Hundehütte prangt für ein denkbar ungünstiges Pflaster für dererlei Blutsauger. Man bedenke auch die starke Konkurrenz in den oberen politischen Ebenen des Landes. Dazu kommt noch das praktisch jedes Lebensmittel hier einen nicht unerheblichen Knoblauchanteil besitzt. Man sollte eigentlich glauben das Italien das letzte Land ist wo man als Vampir sein möchte, aber gut sowas hat die Pipularmedien ja noch nie gestört. Ich erinnere mich das der überwiegende Teil der Erinnerungsrückblenden bei "Highlander" (sowohl Film als auch Serie) in Frankreich zu Zeiten der französischen Revolution spielten. Auch dies wäre der letzte Platz wo ich mich als nur Fast-Unsterblicher aufgehalten hätte. In jenen Zeiten war die Guillotine in Frankreich fast so regelmäßig in Gebrauch wie heute der Flaschenöffner in einer Innenstadt Imbissbude. Kein Ort um nicht den Kopf zu verlieren.
Aber zurück in die Realität!
Es gibt natürlich auch in Volterra den ein oder anderen Geocache. Daher trennen wir uns auch bald in zwei Gruppen auf. Eine reine Kulturgruppe und eine Cachegruppe. Wie immer bringt aber auch das Cachen einen nicht unerheblichen Kulturbeitrag mit sich, da man immer wieder aus erst interessante Ecken findet und oft auch durch die Texte zu den Lokalitäten einiges historisches erfährt.
Oberhalb des bereits erwähnten Theatro Romanum treffen wir uns wieder und kehren in einer kleinen Bruschetteria ein um uns etwas zu stärken. Anschließend gehen wir noch gemeinsam auf die Jagd nach den letzten zwei Caches und auch das Eis des Tages darf nicht fehlen.
Bevor wir jedoch zurück zu unserem ruhigen Hausidyll fahren müssen wir uns einmal mehr in die stressige italienische Supermercato Vorhölle begeben. Danach wird es noch dramatischer als ich meinem durstigen schwarzen französischem Löwen etwas Diesel zu trinken gebe. Ich beschränke mich auf 30 Liter und kann nur mit äußerster Beherrschung meine Tränen an der Kasse zurückhalten als ich dafür über 50 hart erarbeitete Euronen über den Tisch schieben muss. Und ich hatte die Treibstoffpreise in Skandinavien für ziemlich teuer gehalten!
Doch aller Schmerz verfliegt recht schnell beim abendlichen Glas leckerem Vino Bianco und einem grandiosen Sonnenuntergang.
Fotos folgen...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen