Montag, 3. Juli 2023

Unter Tage

 Samstag, Nähe Storekvina

Ein Mann weniger. Das Frühstück war gerade vorüber als den verbliebenen drei die Nachricht über das moderne Kommunikationsgerät tickerte. Quaddels gestrige Kommandoaktion war erfolgreich, das Paket sicher angekommen und in Obhut genommen worden. Die Überfahrt war wohl von schwerem Seegang geprägt. Ein Blick nach draußen spiegelte das wieder. Regen. Was tun? Die Daten eines großen Schweizer Wettermannes zeigten eine kleine Lücke für den frühen Nachmittag auf. 


Kurz nach Mittag ging es los Richtung Lyngdal. Zwischenstopp im Angelladen, Andi musste seine Pilker auffüllen. Zielstrebig ging es weiter. Richtung Nordsee wurde es schon wieder diesig. An der alten Straße hielt Quaddel und alsbald machten ein Spezialist für Makrele, ein Spezialist für Dorsch und Andi das Fanggerät bereit. Die Übung zahlte sich aus und in kurzer Zeit standen alle drei am Ufer. Nieselregen setzte ein, die Kapuzen wurden, so vorhanden, übergeworfen. Es dauerte nicht lange bis sich Erfolg einstellte. Insgesamt allerdings deutlich zäher als vor einigen Tagen. Kurz vor Schluss hatte auch Andi endlich Erfolg am Fjord, und es ging wieder zurück. Resteessen zum Abendbrot. Tagesausklang bei Chips und Bier und Deadpool 2 auf der Flimmerkiste.

 Sonntag, Knaben

Nach einem reichhaltigen Frühstück, und bei bestem Wetter, Aufbruch gen Norden zu unserem Tagesziel: Knaben. Hier hatten wir in den Vortagen eine alte Bergbausiedlung samt Bergwerksmuseum recherchiert. Nach einer schönen Fahrt, weitgehend entlang der Kvina, kletterten wir auf fast 600 m Höhe und erreichten Knaben. Heute scheinbar ein beliebtes Winter?urlaubsziel. Jedenfalls jede Menge Skihütten. Das Bergwerk war offenkundig schon länger außer Betrieb - seit 1973 wie wir später lernten. Der im Denkmal vor dem mutmaßlichen Eingang verewigte Bergmann trug weder Helm noch Maske zum Schutz. Es dauerte nicht lange und weitere Gäste, sowie der Tourguide des Gruvenmuseum trafen ein. 

Pünktlich um 1300 ging es los mit einem kleinen Film und Erläuterungen des Tourführers auf verständlichem Norwegisch. Zunächst zu den Dimensionen: Das Bergwerk insgesamt erstreckte sich unterirdisch über eine Länge von etwa 1,200 m, die maximale Tiefe war ca. 280 m (in 19 Stockwerken). In der Tat wurde in Knaben ab 1885 also für fast hundert Jahre Molybdänit gefördert. Dieses metallisch glänzende bleigraue Mineral ist das wichtigste zur Gewinnung von Molybdän und hat vielfältige Einsatzmöglichkeiten, insbesondere in Stahllegierungen zur Härtung, aber auch als Schmierstoff oder in Halbleitern. Ersteres machte es im zweiten Weltkrieg interessant und Knaben als Standort der einzigen Molybdänitmine in Europa für die Kriegsparteien wichtig. Zweimal wurde der Ort von den Alliierten bombardiert, die Deutschen stationierten bis zu 1,000 Soldaten zum Schutz. Anschließend ging es in den Hauptschacht, wir besichtigten das Dynamitlager, den großen Brecher und den Förderturm. Von dort hatte man einen grandiosen Blick auf die Abraumhalde und die umliegenden Berge - die locker an den Tausend kratzten. 

Dann ging es leider auch schon wieder nach Hause. Vortäglich gefangenen Fisch und Weiteres zubereiten und dem Grill und sodann dem eigenen Genuß zuführen.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen