Sonntag, Trischendamm
Auch an diesem schönen Tag des Herren war wieder Regen angekündigt. Als wir gegen halb sechs ohne Snooze-Funktion geweckt wurden, hingen die Wolken schon grau und bleiern am Himmel. Ein kurzer Blick auf das Satellitenbild jedoch zerstreute unsere Bedenken, und wir setzen heute einen Ausflug zum Trischendamm aufs Programm. Nach dem Frühstück ging es los. Nachdem uns gestern auf dem Heimweg fast ein Seeadler in Okkis Frontscheibe gekracht war, meinte heute kurz nach dem Ortsschild ein vorwitziger Wasserratz mal rechts vor links missachten zu müssen. Dank jahrelang trainierter Reflexe konnte ich Okki allerdings gerade noch rechtzeitig elegant um den tierischen Verkehrssünder herum lenken. Es ging dann weiter über das Eidersperrwerk Richtung Süden und von Eiderstedt runter nach Dithmarschen. Das hat man auch an der Landschaft irgendwie gemerkt. Die Felder wurden weitläufiger, die Viehwirtschaft wurde durch Kohl und Rüben ersetzt, die Menge an Windkraftanlagen nahm dramatisch zu und die Dörfer waren irgendwie nicht mehr ganz so schnuckelig. Vorbei an größeren Naturschutzgebieten und der WTD 71 erreichten wir irgendwann am späten Vormittag unseren heutigen Startpunkt, die Gemeinde Friedrichskoog.
Das Wetter ist bestens, Sonne Wolken Mix bei frischer Brise. Hier ist gerade Baustelle, nix funktioniert. Also in erster Linie heißt das mal kostenlos parken, wie uns eine nette Einheimische erklärt. Um die Baustelle rum sind es so ca. 750 Meter (denkste!). Gottseidank auch, dass kommt nochmal auf unseren Spaziergang drauf, weil man zum Damm um die Baustelle herum laufen muss. Machen wir, also wird Lina fertig gemacht und es geht los. Denkste. Nach etwa einem km sind wir noch nicht um die Baustelle rum und Lina quengelt. Wir beschließen uns zu trennen, ich hole das Auto (nehme noch einen Cache mit) und suche einen näheren Parkplatz, Marie geht weiter Richtung Damm. Dort wollen wir uns dann treffen. Am Parkplatz angekommen bin ich dann schon bei fast zwei km. Hach, Distanzen… Naja. Ich fahre mit Okki von südöstlicher Richtung an den Treffpunkt heran und parke. Lina scheint sich vorerst nicht zu beruhigen. Vorsichtshalber verladen wir erstmal Linas Fortbewegungsmittel und gehen vor dem Wind in Okki in Deckung. Nach einer kurzen Weile war es dann soweit, das Problem, eine Erbse, drückte nicht mehr. Marie passte platzsparend mit Lina zur Behebung des Problems windgeschützt in der Kofferraum und dann wir wagten einen zweiten Anlauf. Diesmal galt es.
Nach kurzem Weg über den Deich war er endlich in Sicht, der Trischendamm. Das vor 90 Jahren erbaute Küstenschutz-Bauwerk versprach auf einer Länge von 2,2 km einen schönen Wanderweg durch Salzwiesen und Watt hinaus Richtung Nordsee. Dahinter war in der Ferne Mittelplate gut zu erkennen. Einschließlich Schlechtwetter - das gut nördlich von uns vorbeizog. Erstmal wurde die Spurbreite von uns fachmännisch vermessen. Sie entspricht etwa einem Kinderwagen plus ein Handbreit. Der Trischendamm? Nun was soll ich sagen, Versprechen wurde voll und ganz eingehalten. Wir hatten einen fantastischen Nachmittag zwischen Salzwiesen, Watt und ihren Bewohnern und der Nordsee. Und zwar ganz alleine - erst auf dem Rückweg kamen uns andere Besucher entgegen.
Der Rückweg ins Quartier verlief unspektakulär. Wir machten einen Abstecher durch die Vogel- und Naturschutzgebiete Kronenloch und Wöhrdener Loch. An der Miele gab es für Marie das letzte Einhorn noch ein Matjesbrötchen, an Odinsloch hielten wir kurz und bewunderten die Vogelvielfalt. Zum Tagesabschluss gab es dann lecker Käse-Sahne-Schinkennudeln. Und morgen? Morgen soll es regnen. Ganz sicher…










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